Gipfelerfolg am Dach der Welt

 

MOUNT EVEREST  -  8.848 m

 

21. Mai 2007

 


 

Mount Everest von der nepalesischen Südseite, Basislager - linker Bildrand, 5.400 m,

 

Der Mount Everest (Bildmitte), der höchste Berg der Erde, hat wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit auf sich

gezogen als irgend ein anderer Berg der Erde. Schon 1849 wurde er erkundet und beschrieben, aber es bedurfte noch 72 Jahre, bis die ersten Besteigungsversuche gemacht wurden. Erst 1953, beim neunten Anlauf, gelang es Sherpa Tenzing Norgay (bei dessen siebter Expedition zum Everest) und Edmund Hillary den Gipfel über die nepalesische Südseite zu besteigen.

 

Auch wir sind bei diesem anspruchsvollen Unternehmen der Route der Erstbegeher, dem "Normalweg" der nepalesischen Seite durch das Western Cwm und über den Südsattel gefolgt. Am 10.April 2007 starteten wir zu unserer 51-tägigen

Expedition.

   

Das Expeditionsteam :

 

 Ralph Ziegelmeier

40 Jahre

Deutschland

Aconcagua, Denali, Elbrus, ......

 

  Chuldim Sherpa

42 Jahre

Nepal

1 x Mount Everest, 10 x Cho Oyu, 8.201 m, ........

 Herbert Wolf

39 Jahre

Österreich/Ebensee

2 x Cho Oyu 8.201 m, Nanga

Parbat 8.145 m, ....


 

Der Berg :

 

 

Auf Nepalesisch wird der Berg "Sagarmatha", (Himmelsgöttin) und auf Tibetisch "Jo mo klungs ma" (in offizieller

Transkription: Qomolangma, "Mutter des Universums") genannt.

1852 gab man den Berg den Namen "Gipfel XV". Der heutige Name Everest wurde 1865 zu Ehren von Sir George Everest von dessen nachfolger ursprünglich als Zwischenlösung eingeführt. Everest war im Dienste der englischen Krone als Chef aller britischen Geometer tätig und erwarb sich mit der landvermessung Indiens große Verdienste.

Am 29.Mai 1953 betraten ein 33-jähriger Imker aus Neuseeland mit dem Namen Edmund Hillary und ein bei

vorausgegangener Expeditionen bewährter Sherpa namens Tenzing Norgay den bis dahin noch unberührten Punkt der Erde: den Gipfel des Mount Everest, den die Nepalis Sagarmatha nennen. 8.848 m über dem Meeresspiegel.

Zuvor, in den zwanziger Jahren schon, kamen die Briten von Norden - in Tweedjacken, wollenen Knickerbockers,

Wickelgamaschen, Filzhüten und Nagelschuhen, mit Atemmasken, die an schweren Stahlzylinder angeschlossen waren. Die Sherpas nannten das "englische Atmosphäre". Die Engländer hatten schwere Segeltuchzelte, Hanfseile und

lange Pickel. Sie stießen - George Mallory, E.F. Norton und andere - bereits bis in den Gipfelbereich vor, erreichten aber den höchsten Punkt selbst noch nicht. Dreißig Jahre später standen Tenzing und Hillary auf dem Gipfel - oder wie Hillary es im heroischen Bergsteigerjargon der 50er Jahre einmal unschön ausdrückte: "sie erledigten den Bastard"! Sie besaßen

Daunenjacken, Nylonzelte, Aluminiumleitern zum Überbrücken der Spalten und stählerne Sauerstofflaschen.

Die meisten die nach 1953 zum Everest kamen folgten buchstäblich den Spuren der beiden Erstbesteiger, aber einige andere leisteten auf neuen Routen oder durch neue Techniken ihren Beitrag zur Everest - Geschichte.

Die erste Überschreitung, den Westgrat hinauf und den Südostgrat hinunter, führten zehn Jahre nach Tenzing und

Hillary die beiden Amerikaner Tom Hornbein und Willi Unsoeld durch.

Als erste Frau stand die Japanerin Junko Tabei, eine kleine stämmige Hausfrau und Mutter, ebenfalls über die Südostgrat - Route, auf dem Everest.

Die Erstbegehung der Südwestwand, und damit einer der großen Everest - Flanken erfolgt durch die Briten Doug Scott und Dougal Haston im Herbst 1975. Der erste Aufstieg ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs war der von

Messner und Habeler im Jahre 1978. Dann folgten die Begehungen im alpinen Stil und der Alleingang durch Messner im August 1980. Großes Aufsehen erregten die beiden Schweizer Erhard Loretan und Jean Troillet im August 1986. Innerhalb von 38 Stunden ab ihrem vorgeschobenen Basislager ereichten sie über eine neue Route den Gipfel und "stiegen" über dieselbe Route, zum größten Teil auf den Hosenboden rutschend, in 3,5 Stunden zum Ausgangspunkt zurück. Zweimal hatten sie Zwischndurch in Schneehöhlen biwakiert.

"Auch in zwanzig Jahren wird es noch nicht leichter sein" kommentierte Messner die Frage eines Journalisten über

die Verhältnisse der Route durch das Western Cwm und über den Südsattel. Der sich immer bewegende Eisbruch und schließlich der scharfe Gipfelgrat in extremer Höhe sind die eigentlichen Schlüsselstellen für jeden Everest - Bergsteiger.

 


 Der Anmarsch ins Mt.Everest

Basislager führte uns wieder einmal durch eine der ...

 

 

Mt. Everest Basislager - 5.350 m, ...

..........schönsten und beeindruckendsten Gegenden der Welt - der Khumbu Region in Nepal.

 

 

...mit Khumbu Eisbruch.



 

Im Khumbueisbruch am Weg ins Hochlager 1 - 6.000 m

 

Hochlager 1 - 6.000 m

 

Eindrucksvoller Aufstieg ins Hochlager 2 - 6.400 m, durch das Western Cwm, vorbei an der Nuptse Ostwand 7.861 m. 

 

Aufstieg ins Hochlager III

Blick vom HL III zurück ins

Western Cwm, dem "Tal des Schweigens".

 

 Hochlager 1 - Lhotse, 8.516 m, im Hintergrund

 

Hochlager II - 6.400 m. Im

Hintergrund weitere Aufstiegsroute durch die Lhotseflanke.

 

 

 

20.Mai 2007

Aufstieg vom Hochlager 3 - 7.150 m

(rechts) zum Hochlager 4 - 7.950 m.

   



 

 Links: Südsattel, Hochlager 4 - 7.950 m

Die Aufstiegsroute vom Hochlager 4, führt durch die Südwand und über den Süd- West-Grat zum Gipfel.

Rechtes Bild: copyright Ralf Dujmovits

 

 20.Mai 2007

 

Um 21.30 Uhr starten wir unseren Aufstieg zum Gipfel, erstmals nehmen wir zusätzlichen Sauerstoff.

Um 3.45 Uhr erreichen wir den Balcony, 8.500 m, von dort weiter am SüdwestGrat bis zum Südgipfel und nach einem kurzen Abstieg die letzten Meter, über den Hillary Step, zum Gipfel des höchsten Berges der Erde.

21.Mai 2007 - 11.24 Uhr

Es ist geschafft - ein Traum ging in Erfüllung - ein unbeschreibliches Gefühl - niemand wird uns dies je nehmen

können.