Carstensz - Pyramide 4.884 m
Expedition in Indonesien/Irian Jaya
11. Juni - 27.Juni 2013
Am 11.Juni 2013 startete ich gemeinsam mit Ralph Ziegelmeier, eine Expedition zur Carstensz Pyramide in Irian Jaya. Für Ralph bereits der 6. Gipfel der "Seven Summits", für mich der letzte noch
fehlende Gipfel zur Vollendung des Projektes "Seven Summits.Gemeinsam erreichten wir in den letzten Jahren ua. den Gipfel des Elbrus, 5.642 m in Russland, des Denali, 6.194 m in Alaska und den
höchsten Berg der Erde, den Mt. Everest
Aufstiegsroute im besten "Dachsteinkalk" durch die 500 m hohe Nordwand der Carstensz Pyramide - Schwierigkeit UIAA 2-3.
Die Carstensz-Pyramide (in Indonesien Puncak Jaya = „Siegesgipfel“ und früher Djalaspitze genannt) ist mit 4.884 m Höhe der höchste Berg Ozeaniens und weltweit der höchste Berg auf einer Insel.Papua ist die östlichste Provinz Indonesiens und bildet zusammen mit Papua Neuguinea die zweitgrößte Insel der Welt. Es ist ein Land von atemberaubender Schönheit, mit Sandstränden, riesigen Hochmoorlandschaften und dunklem Urwald mit bizarren Gebirgen, die schließlich in die schneebedeckten Gipfel der höchsten Berge Ozeaniens übergehen. Im Herzen des Dschungels liegt die Carstensz Pyramide, mit 4884 m, die höchste Erhebung zwischen dem Himalaya und den Anden. Der Carstensz ist von den „Seven Summits“ einer der technisch am schwierigsten zu besteigenden Berge, obwohl er vergleichsweise niedrig ist. Mit einem Schwierigkeitsgrad von V ist eine Besteigung, klettertechnisch gesehen, schwieriger als beim Mount Everest oder auch beim Denali (Mount McKinley). Berücksichtigt man aber die Höhenlage und die dort herrschenden Temperaturen, sind die beiden letzteren eine weit größere bergsteigerische Herausforderung.
Ausgangspunkt - TimikaUnsere Anreise erfolgte von Frankfurt über Bangkok - Bali - Timika.Timika ist eine Stadt in Papua/Neuguinea, Indonesien mit ca. 100.000 Einwohnern und Hauptstadt der Region Mimika. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe des Lorentz-Nationalparks und der größten Goldmine der Welt, der Grasberg-Mine. Weiter ist wegen der Aktivitäten der Papua-Rebellen der Organisasi Papua Merdeka in der Region das indonesische Militär stark präsent. Von Timika war ein etwa 40-minütiger Weiterflug nach Ilaga, 2.300 m geplant. Auf Grund der Unruhen in und um Ilaga war eine Anreise nach Ilaga nicht möglich. Nach zähen Verhandlungen konnten wir eine Ausnahmegenehmigung für eine Anreise auf dem Landweg in die Nähe des Basislagers über die Grasbermine erhalten. Dieses Gebiet ist ansonsten strengstes Sperrgebiet für Nichtbeschäftigte der Mine. Die Grasberg-Mine ist die größte Goldmine und gleichzeitig die Kupfermine mit den niedrigsten Förderkosten der Welt.
So gelangten wir nach mehr als 90 km Fahrt, 2 Tagesetappen vom Basislager entfernt, in das "Gelbe Tal" des Lorentz Nationalpark.
Lagerplatz auf 3.900 m Höhe im "Gelben Tal" am Zebrarock mit Guide Dr. Werner Weiglein und Nabin.
Nach 2 Akklimatisationstagen im Lager "Zebrarock" stiegen wir in das Basislager auf 4.260 m hoch.
Im Aufstieg erst immer wieder der Blick zurück zum Minengelände, danach der Blick voraus auf die Nordwand der Carstensz Pyramide.
Idyllisches Basislager, erstmals an einem der "Seven Summits" keine weiteren Bergsteiger.
Montag, 17.Juni 2013, 13:02 Uhr, nach 2:02 Std vom Basislagerplatz konnte ich, nach einer Kletterei durch die Nordwand, alleine am Gipfel der 4.884 m hohen Carstensz Pyramide stehen. Ich war begeistert, tolle Kletterei im besten "Dachsteinkalk", Schwierigkeitsgrad 2-3. Eigentlich hatte ich nur einen Erkundungsgang geplant.
Dienstag, 18.Juni 2013, 04:30 Uhr: Gemeinsam mit Ralph breche ich erneut zum Gipfel auf.
Einschartung am Gipfelgrat welche mit Hilfe eines Querseiles bewältigt werden konnte.
Auch an diesem Tag wieder beste Verhältnisse mit einem grandiosen Panorama am Berg. Die Einschartung am Gipfelgrat - Schlüsselstelle, hangeln am Seil über dem Abgrund.
So erreichten wir um 09:45 Uhr den Gipfel des höchsten Berges von Ozeanien, um 12:30 Uhr, noch vor Beginn des täglichen Nachmittagregens, waren wir wieder zurück im Basecamp.
Einen weiteren Tag im Basislager nutzten wir mit der Besteigung des Ngga Pulu Ostgipfels - 4.850 m, über einen Gletscher in Äquatornähe.
Am Donnerstag 20.Juni 2013 beginnen wir unseren 5-tägigen Abstieg nach Illaga. Erst geht es noch über den 4.500 m hohen Neuseelandpass, ehe wir dann durch die Hochmoorgegend absteigen. Noch immer sind wir ganz alleine in diesem unendlich erscheinenden Gebiet unterwegs. Und ein letzter Blick zu den Felswänden um die Carstensz Pyramide.
Erstmals geraten wir mit vollem Rucksack bei den großen Temperaturunterschieden im feuchtheißen Klima (+30° bis -7° C), durch die Hochmoore, bei Hagelschauern und Sturm an die körperliche Belastbarkeit. Die Gehzeiten betragen täglich bis zu 9 h auf meist schwierigen Pfaden, die sich durch den Tropenregen in Bäche verwandeln
können.
Die Etappen führen über riesige Hochebenen und urige Regenwaldgebiete. Durchwachsenes, offenes Gelände mit ständigen leichten Auf- und Abstiegen. Zeltlager in Flusstälern und Moorebenen. Die "leichte Kost" tagtäglich zwei mal Nudelsuppe mit Reis.
Nach 5 Tagen dann die ersten Menschen. 6 Stunden vor Illaga, 2.300 m, trafen wir auf die ersten Ansiedlungen - Dani.
Illaga, das Ende unseres Treks. Unsere Unterkunft bezogen wir auf der Polizeistation und am Folgetag ging es planmäßig mit dem Flugzeug zurück nach Timika.